Das Anti-Jagd-Training - eine kurze EInführung

Hundeerziehung ist eigentlich gar nicht so schwer – trotzdem mühen sich die meisten Hundehalter ziemlich damit ab. Dabei ist das Grundprinzip ganz einfach: gewünschtes Verhalten des Hundes wird belohnt, unerwünschtes bestraft. 

In der Theorie ist das jedem Hundebesitzer klar, aber in der Praxis lässt sich das nicht immer so leicht umsetzten. Was meistens noch ganz gut klappt ist dem Hund etwas beizubringen. Da reicht es, wenn man das gewünschte Verhalten durch Lob und Leckerli positiv verstärkt und im Nu hat der Hund es verstanden.

Viel schwieriger ist es, ein unerwünschtes Verhalten abzugewöhnen. Versuchen Sie doch einmal ihren Hund mit Leckerlies vom Jagen abzuhalten. Das wird nicht klappen. Dieses Verhalten steckt zu tief in unseren Vierbeinern drin. Natürlich mal mehr und mal weniger – aber vom kleinsten Pekinesen bis zum Husky stammen doch alle Hunde letztendlich vom Wolf ab.

Aber es hilft ja nichts: ein unkontrolliert jagender Hund ist eine Gefahr für sich und andere (u.a. Straßenverkehr). Wildernde Haushunde haben zwar nur selten "Jagderfolg", aber sie beunruhigen die Reviere. Die Wildtiere müssen im Winter mit ihren Energiereserven haushalten und die Flucht vor wildernden Hunde verbraucht viel Energie.  Wenn der Winter lang und hart führt das zu Unterernährung, Erschöpfung und letztlich zu Krankheiten an denen die Wildtiere dann sterben. 

So gewöhnen Sie Ihrem Hund das Jagen mit dem Ferntrainer Erziehungshalsband ab

Um dem Hund das Jagen abzugewöhnen, muss man ihm erstmal klar machen, dass dieses Jagdverhalten nicht erwünscht ist - für ihn ist es ja, wie oben schon erwähnt, das normalste der Welt.          

Hierbei besteht das Problem, dass Hunde ein Lob oder eine Strafe nur dann mit dem eigenen Verhalten in Verbindung bringen können, wenn das Lob oder die Strafe unmittelbar auf das Verhalten folgt. Das ist im häuslichen Bereich einfach: stielt der Hund vom Tisch, schmeißen wir etwas nach ihm was ordentlich scheppert oder schimpfen laut. Er wird dieses Verhalten dann bald ablegen - zumindest bis Herrchen oder Frauchen aus der Küche sind ;).

Aber was macht man, wenn der Hund ein gutes Stück entfernt ist und dann plötzlich anfängt einem Wildtier hinterher zu hetzen?

Man kann versuchen Wurfscheiben, Schlüsselbunde oder dergleichen hinterherzuwerfen. Leider klappt das meist nicht so recht und beeindruckt die meisten Hunde in dieser Situation auch eher weniger (abgesehen davon, dass man danach eine Viertelstunde damit beschäftigt ist im hohen Gras nach dem Wurfgegenstand zu suchen). 

Die Förster und Jäger waren schon immer in besonderem Maße auf gut folgende Hunde angewiesen. Deshalb sind sie in der Jagdhundeausbildung oft wenig zimperlich. Noch vor einigen Jahrzehnten war es deshalb durchaus üblich über einen Hund, der sich nicht abrufen lässt, mit feinem Schrot hinwegzuschießen. Einzelne kleine Schrotkugeln trafen den Hund - das war natürlich sehr schmerzhaft für das Tier.  

Heutzutage sind solche brachialen Methoden glücklicherweise nicht mehr weit verbreitet. Moderne Ferntrainer ermöglichen es denn Hund aus der Entfernung zu bestrafen ohne dem Tier dabei Schmerzen zuzufügen.

Das Ferntrainer Erziehungshalsband macht es möglich, dass der Hundehalter der Fernbedienung einen Strafreiz am Erziehungshalsband des Hundes auslöst (entweder einen kleinen Impuls, einen Spraystoß oder eine Vibraton).  Bei den meisten Ferntrainern ist es darüber hinaus sogar möglich über die Tonfunktion den Hund zu belohnen (im Grunde ein Klickertraining - zur Belohnung später mehr). Es gibt drei Arten dieser Ferntrainer-Erziehungshalsbänder:  Impuls-Ferntrainer, Spray-Ferntrainer und Vibrations-Ferntrainer - mehr zu den verschiedenen Gerätearten und den Vor- und Nachteilen erfahren Sie im Kapitel "Spray- oder Impulsferntrainer".

Zu den Erziehnungshalsbändern mit Impuls sei noch gesagt, dass diese auf keinen Fall mit Teletaktgeräten verwechselt werden sollte. Die Teletakts kamen in den 1970er Jahren auf und waren extrem heftig von der Reizstärke her. Aus Erzählungen älterer Hundetrainer weiß ich, wie viel mit diesen Geräten oft schiefgelaufen ist und welches Leid damit den Hunden zugefügt wurde. Seit 1999 dürfen Teletakts glücklicherweise nicht mehr verwendet werden. Alle von mir angebotenen Ferntrainer mit Impuls stammen von Herstellern die sich der ECMA-Tierschutzcharta angeschlossen haben, damit soll sichergestellt werden, dass die im Tierschutzgesetz definierte Schwelle der "unerheblichen Schmerzen" nicht überschritten wird. Trotzdem bleibt  auch das modernen und sichere Ferntrainer Erziehungshalsband ein sehr wirkungsvolles Ausbildungsmittel, das nicht unterschätzt oder leichtfertig eingesetzt werden darf. 
      

Vor dem Training mit dem Erziehungshalsband für Hunde: unbedingt Eingewöhnungszeit beachten!

Zunächst ist es wichtig, dass der Hund das Erziehungshalsband etwa eine Woche zur Gewöhnung trägt, bevor Sie mit der Ausbildung beginnen! Das heißt, der Hund trägt den ausgeschalteten Ferntrainer etwa 3 Stunden am Tag – ob zu Hause oder beim Spaziergehen ist dabei egal. Die Gewöhnungszeit hat den Effekt, dass der Hund den Zusammenhang zwischen dem Strafreiz und dem Erziehungshalsband nicht herstellen kann. Der Ferntrainer ist im Laufe der Woche für den Hund eine ganz normale Sache geworden.  Wenn dann die Ausbildung beginnt, weiß der Hund nicht „Aha … das kommt von dem neuen Halsband“.
Man könnte die Gewöhnungszeit auch weglassen - das Training würde am Anfang ebenso gute Erfolge bringen, aber spätestens wenn das Erziehungshalsband ab ist, wäre wieder alles wie vorher. 

Auf das richtige Timing kommt es an!

Das A und O der Hundeerziehung ist das richtige Timing. Man spricht von der sogenannten "3-Sekunden-Regel". D.h. ein Hund verbindet ein Verhalten nur dann effektiv mit der darauffolgenden Belohnung/Bestrafung, wenn diese innerhalb von 3 Sekunden erfolgt. Uns Menschen fällt oft schwer dies wirklich zu verinnerlichen, weil wir Ursache und Folge über viel längere Zeiträume in Verbindung bringen können. Aber noch mal: wenn Sie beim Training mit dem Ferntrainer Erfolg haben wollen, dann müssen Sie schnell sein!

Ablauf des Anti-Jagd-Trainings: Abrufen - kurz abwarten - Reaktion!

Wenn der Hund ein Wildtier gesehen hat, dann gibt es normalerweise diesen kurzen Moment wo er schlagartig ganz ruhig wird, stehen bleibt und alle Sinne anspannt. Normalerweise dauert diese Phase 1-2 Sekunden.  Versuchen Sie, wenn möglich, den Hund bereits in diesem Moment abzurufen. 

Nach dem Abruf geben Sie dem Hund maximal 2-3 Sekunden Zeit auf das Kommando zu reagieren. Falls keine Reaktion erfolgt, d.h. falls er nicht zurückkommt oder anfängt dem Wildtier hinterher zu hetzen, dann lösen Sie den Ferntrainer aus. Das Wichtigste ist, dass Sie nicht zu lange warten! Wenn Sie den richtigen Zeitpunkt  verpasst haben, d.h. nicht innerhalb von 3 Sekunden nach dem Kommando den Ferntrainer ausgelöst haben, dann wiederholen Sie Ihr Kommando und lösen das Erziehungshalsband diesmal innerhalb des richtigen Zeitfensters aus.

Das Auslösen des Ferntrainers wird Ihren Hund irritieren und etwas verwirren. Er wird sich erschrecken und "verdattert" stehen bleiben - die meisten Hunde vergessen in diesem Moment, dass sie gerade im "Jagdmodus" sind.  Nutzen Sie diesen Moment um den Hund abzurufen. Manche Hunde kehren sogar ohne erneuten Abruf direkt zum Hundeführer zurück,  was natürlich noch besser ist. In beiden Fällen loben Sie den Hund und setzen Sie den Spaziergang ganz normal fort.

Der Hund braucht einige Wiederholungen bis er die Regelmäßigkeit zwischen "Kommando nicht befolgen" und "unangenehmer Konsequenz" verstanden hat.  Die Abrufbarkeit verbessert sich beim Training mit dem Ferntrainer in der Regel sehr schnell. Sobald der Abruf sicher funktioniert, kann die Trainingsintensität noch gesteigert werden, indem bewusst wildreiche Gebiete aufgesucht werden.
      

Wie lange Sie das Ferntrainer Erziehungshalsband  mieten sollten

Die benötigte Trainingszeit mit dem Ferntrainer Erziehungshalsband und damit die Mietdauer hängt vom Alter und Charakter des Hundes ab und natürlich auch davon wie viele Trainingsmöglichkeiten sich in diesem Zeitraum ergeben. Als guten Durchschnittswert würde ich sechs Wochen empfehlen. Wenn Sie wirklich viel Wildkontakt in Ihrer Region haben und der Hund zudem noch relativ jung ist, reichen möglicherweise auch schon vier Wochen Antijagdtraining mit dem Erziehungshalsband aus. Ist der Hund hingegen schon etwas älter oder sehr triebstark, dann sollte zur Sicherheit die achtwöchige Mietzeit gewählt werden. Natürlich ist es auch noch nachträglich möglich die Mietzeit über die acht Wochen hinaus zu verlängern, aber meine Erfahrung ist, dass dies relativ selten nötig ist - bei den allermeisten Hunden ist der Trainingserfolg nach dieser Zeit schon sehr gut gefestigt. 



Hundeerziehung in einem Satz: gewünschtes Verhalten belohnen, unerwünschtes Verhalten bestrafen.


Jagdtrieb = Instinktverhalten und deshalb schwer abzutrainieren




Für die Tierwelt sind wildernde Hunde eine große Belastung - führen zu Unterernährung und Erschöpfung bei den Wildtieren 

Jäger verstehen bei wildernden Hunden keinen Spaß - das Jagdgesetz erlaubt deren Abschuss! 


Lob und Strafe müssen unmittelbar auf das gewünschte/unerwünschte Verhalten folgen





Problem: ist der Hund zu weit vom Hundeführer entfernt, ist die unmittelbare Einwirkung nicht mehr möglich







Brachiale Lösung: Jäger schossen früher mit Schrot auf die eigenen Hunde 










Ferntrainer lösen das Problem mit der Entfernung. Strafreiz wird über eine Fernbedienung ausgelöst.

Impulsferntrainer, Sprayferntrainer, Vibrationsferntrainer



Impulsferntrainer dürfen nicht mit Teletakt-Geräten verwechselt werden. 

Teletakt seit 1999 in Deutschland verboten



nur Ferntrainer mit ECMA-Zertifikat verwenden!
 






Hund unbedingt mindestens eine Woche an das Erziehungshalsband gewöhnen - damit der Hund den Strafreiz nicht mit dem Erziehungshalsband verbindet

Ohne Gewöhnungszeit an den Ferntrainer: schneller Trainingserfolg, der aber nicht anhält








3-Sekunden-Regel beachten! 












am besten frühzeitig abrufen!



Hund abrufen - max. 2 Sekunden warten - und dann das Erziehungshalsband auslösen!   
 
wenn der richtige Zeitpunkt verpasst wurde, das Erziehungshalsband nicht mehr auslösen - lieber das Kommando noch mal geben




Überraschungsmoment beim Hund nutzen!



Trainingsdauer hängt vom Alter und Wesen des Hundes ab und von den Trainingsmöglichkeiten:

Normalfall:
6 Wochen Trainingszeit

bei jungen Hunden, viel Wildkontakt:
4 Wochen Trainingszeit

bei älteren und triebstarken Hunden:
8 Wochen Trainingszeit

Tierbedarf Paul Wittrien
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